Kolumne: Abenteuer Auswandern {Teil 4} + Verlosung
Auswandern mit drei
Kindern –
Abschied von Hamburg {Teil 4}
„To Do“ vor Thailand
Seit dem Jobangebot erledigen wir im Akkord in nur 4 Monaten alle
„Formalitäten”, die notwendig sind, um mit unseren 3 Kindern nach Thailand
auszuwandern. 4 Monate hören sich im ersten Moment nach einer langen Zeit an.
Das ist es aber gar nicht. Sondern es ist eine echte Herausforderung!
Wir müssen und mussten Formulare „noch und nöcher“ ausfüllen. Marcs Firma
hat lange Checkliste und Formulare, was abgearbeitet werden muss: Haftpflicht-,
Kranken-, Renten- und Lebensversicherung, Verkauf des Autos, Steuer, Visum und
Umzug etc. Weiterhin schreibt diese vor, dass jeder Expat mit seiner Familie
zur betriebsärztlichen Untersuchung muss, um sicher zu stellen, dass alle
gesund sind, bevor man ins Ausland geht. Das machen wir. Der Betriebsarzt
untersucht uns ausführlich und gibt sein Ok für Thailand.
Ebenso wichtig bei dem Thema Gesundheit, ist die Frage, welche Impfungen
für Thailand medizinisch sinnvoll sind?
Weitere Fragen, die uns beschäftigt haben:
Wie sind wir zukünftig haftpflicht-, renten-, unfall- und krankenversichert?
Wo zahlen wir Steuern?
Welches Visum benötigen wir? Marc benötigt ein Arbeitsvisum – und der Rest der
Familie?
Wann kündige ich? Macht es Sinn, bis zum Schluss zu arbeiten?
Bekommt ein 1,95 Meter – Mann passende Kleidung in Thailand?
Einen Monat vor Abreisetermin
Zum Glück habe ich mich dafür entschieden, rechtzeitig zu kündigen und
arbeite seit kurzem nicht mehr. So kann ich den Umzug und vieles mehr organisieren.
Es ist Sonntag (der Tag bevor das Umzugsunternehmen kommt). Den Umzug mache
ich alleine, denn Marc ist in der Woche nochmals beruflich in Thailand und
macht Übergabe für seinen neuen Job. Morgen wird’s ungemütlich, denn da kommen
die Leute von der Spedition und verpacken alles. Und bis dahin sind noch viele
Verbreitungen zu treffen.
Die Firma zahlt uns den Transport eines Hochseecontainers. Und ich muss
heute entscheiden, was mit in den Koffer und was im Container per Seeschiff
nach Thailand soll. Denn ansonsten wird alles, was in der Wohnung ist, morgen
von der Spedition verpackt.
Am liebsten würde ich meine Kaffeemaschine im Koffer mitnehmen. Marc hat
laut gelacht, als ich das gesagt habe. Denn noch wichtiger als meine
Kaffeemaschine (ohne Kaffee bin ich ein „Morgentrottel“) ist das
Geburtstagsgeschenk für Max, der 3 Wochen nach unserer Ankunft in Thailand,
Geburtstag hat. Und das Problem ist, dass unser Container nicht pünktlich vor
dem Geburtstag eintreffen wird. Deshalb muss das Geschenk in unsere Koffer.
Tatsächlich bin ich noch bis vier Uhr morgens damit beschäftigt, unsere
Sachen zu sortieren, damit wir es beim Auspacken in Thailand später evtl
einfacher haben. Vier Uhr und es bleiben noch 2,5 Stunden Schlaf bis der Wecker
klingelt und die Kinder aus dem Haus gehen. Also ab ins Bettchen!
Drei Tage wird unser gesamtes Hab und Gut verpackt
Der Wecker klingelt pünktlich um 06:30 Uhr. Max und Richard müssen zur
Schule und Charlotte in die Kita. Um 08:30 Uhr soll die Spedition kommen; ganz
pünktlich sind sie allerdings nicht, denn nach einer gefühlten Ewigkeit,
klingelt es um 09:30 an der Tür. Sie kommen zu viert. Und auf einmal steht die
Wohnung voller Kartons, die nach und nach gefüllt werden. Zum Glück musste ich
die Kartons nicht alleine packen. Im Gegenteil, ich darf aus
versicherungstechnischen Gründen gar nichts machen.
An drei Tagen werden sie unser gesamtes „Hab und Gut“ verpacken. Die Kinder
habe ich für die Nachmittage verplant, da ich sie aus dem Umzugstrubel
heraushalten möchte.
Drei chaotische Tage beginnen, an denen die Wohnung ausgeräumt wird und an
denen ich Hamsterkäufe starte: Geschirrspültaps, Waschmittel, Gallseife,
Fleckenentferner (nicht nur wichtig bei Kindern). Der Grund dafür ist, dass ich
bei unserem Look-and-see-Trip herausgefunden habe, dass diese Sachen in
Thailand entweder sehr sehr teuer sind, oder man sie dort gar nicht kaufen
kann. Weiter kaufe ich unzählige Medikamente…
Die Leute von der Spedition haben Humor: Der eine erzählt mir von einem
Diplomaten, der mit ihnen vor einiger Zeit nach Thailand umgezogen sei und in
seinem Diplomatengepäck (das darf der Zoll nicht einsehen) Unmengen an Jack
Daniels und Waffen gehabt hätte. Und sie hätten damals alles verpackt. Als ich
bei dieser Geschichte große Augen bekomme, sagt der Herr von der
Umzugsspedition trocken: „Aber bitte jetzt kein Alkohol kaufen, Waschmittel
verpacken wir Ihnen ja gerne…“.
Ich ziehe also nochmals los, weil ich denke, dass wir doch noch ein bis
zwei (vielleicht auch 3) Pakete Waschmittel gebrauchen könnten. Wir haben
mittlerweile Fleckenmittel für die nächsten 5 Jahre und gefühlte 30 Nasensprays
im Container. Die Nasensprays kann man mit Sicherheit auch in Thailand kaufen
(die medizinische Versorgung ist dort wohl nahe am europäischen Niveau). Aber
ich glaube, ich bin hormongesteuert und weiß nicht mehr, was ich da tue.
Ich sage den Männern von der Spedition: „Irgendjemand muss mich aufhalten,
mein Mann ist ja nicht da! Ich kaufe hier gerade wie wildgeworden Sachen ein.“
Die Männer sehen das Ganze entspannt, lachen wieder und finden mich lustig,
glaube ich.
Abschied von Deutschland
Während unsere Sachen also bereits im Hochseecontainer auf dem Weg nach
Thailand sind, wohnen wir die letzten 3,5 Wochen bei meiner besten Freundin und
ihrer Familie. Unsere Kinder bringe ich von dort aus morgens in ihre alte
Schule und Kita. Zum Glück beginnen in ein paar Tagen die Ferien in Hamburg:
Das ist eine gute Gelegenheit für die Kinder, um Luft zu holen, bevor sie
mitten im Schuljahr auf eine andere Schule wechseln. Genauer gesagt: Eine
englischsprachige internationale Schule in Asien. Wahnsinn!
Obwohl die Ferien bald beginnen, können wir noch nicht gleich nach Thailand
(sondern erst zum Ende der Schulferien), denn Marc muss noch seinen alten Job
in Hamburg beenden, bevor es los gehen kann.
Und so bleibt uns noch Zeit für viele kleine emotionale Abschiedsfeiern mit
Familie und Freunden. Und auch ans Grab meiner Eltern und an das meiner
Großeltern fahre ich nochmals, um ihnen zu sagen, dass ich jetzt auch eine
Abenteuerin werde, so wie mein Vater und Großvater, die beide zur See gefahren
sind.
Und nicht nur ich werde „Abenteuer“, auch gleich noch mein Mann Marc und
die drei tollen Enkel, Max, Richard und Charlotte.
Abflug
Am Morgen unseres Abschieds wacht Max (unser Erstgeborener) mit
Bauchschmerzen auf und spuckt vor lauter Aufregung in die Toilette. Uijuijui,
das ist für die Kinder doch alles sehr sehr nervenaufreibend.
Da wir unser Auto schon verkauft haben, fahren wir mit einem Mietwagen, in
den alle unsere 6 Koffer passen, zum Flughafen und geben den Wagen dort an die
Mietwagenfirma zurück. Anders als beim Look-and-see-Trip haben wir dieses Mal
einen Tagflug. Dieser Flug geht um 12:00 Uhr ab Hamburg und braucht knapp eine
Stunde bis München, dort 1,5 Stunden Aufenthalt und weiter geht es nach
Thailand.
Meine Freundinnen hatten mir empfohlen, schon vor Abflug ein Gläschen Sekt
zu trinken, damit ich nicht noch nervös werde. Und tatsächlich: Der Sekt
entspannt unheimlich. Und anschließend serviert Thai
Airways fantastisches Essen auf beiden Flügen. Man kann zwischen Western Food
und thailändischem Essen wählen. Na klar, wähle ich das thailändische.
Allerdings scheitere ich prompt am Salat, der unglaublich „spicy“ ist. Vor
lauter Schärfe kippe ich Unmengen Wasser hinterher: „I am still trying to
finish my salad.“. Nachdem ich zum zweiten Mal gefragt werde: „Have you
finished? May I take this?“ gebe ich dann allerdings auf und lasse das Essen
abräumen. Charlotte macht ein zweistündiges Nickerchen und wacht mit den Worten
„Hier bin ich!“ auf.
Alle drei Kinder dürfen bis zum „Abwinken“ das In-Flight Entertainment
(Glotze) nutzen. Ich finde, bei so einem Langstreckenflug muss man es sich so
einfach wie möglich machen. Ein bißchen schlechtes Gewissen haben wir trotzdem,
wegen der „Glotzerei“…
Unsere kleine Maus sieht sich den Kinofilm „Pets“ an. Ihre sehr lauten
Kommentare dazu sind einmalig: „Da ist ein Hund, Mama.“ „Guck mal ein O
Tannenbaum.“ Zu Erklärung: Das Weihnachtslied „O Tannenbaum“ hat bei unserer
Tochter seit Monaten Eindruck hinterlassen und deshalb heiß jetzt jeder
Nadelbaum „O Tannenbaum“ bei ihr.
Ab morgen gibt es nur noch Palmen!
Den Flug Hamburg-München und anschließend die ersten 6 Stunden des Fluges
München-Bangkok haben wir gut hinter uns gebracht. Davon hat Charlotte
allerdings auch 2 Stunden geschlafen und den Rest der Zeit „geglotzt“. Jetzt
müssen wir nur noch weitere 5 Stunden durchhalten und hoffen, dass es mit der
Immigration in Bangkok am Flughafen schnell geht. Wie üblich fragen die Kinder
zwischendurch immer mal, wie lange es noch dauert.
Unsere zweijährige Charlotte macht nochmals ein kurzes Schläfchen; nur
unsere Jungs, Max und Richard, sind zu aufgedreht und schaffen es nicht zu
schlafen. Überraschenderweise ist der Flug mit den drei Kindern überhaupt kein
Problem. Und sogar noch beim Landeanflug ist unsere Charlotte gut gelaunt und
gibt letzte Anweisungen: „Next stop Jungfernstieg, please exit here for town
hall and alsterboat trips.“ Lustig, anscheinend waren wir in Hamburg mit der
U-Bahn wohl sehr oft über Jungfernstieg gefahren.
Wir kommen an einem Freitag in Bangkok um 23:30 deutscher Zeit an (Bangkok
Zeit 5:30 morgens).
Durch die Immigration kommen wir relativ gut durch. Danach gibt es leider
ein Problem mit dem Gepäck. Immer wieder startet das Laufband, alle Fluggäste
schrecken erwartungsvoll auf, aber die Koffer kommen nicht.
Charlotte hat ja 2x geschlafen und ist deshalb noch unglaublich fit. Sie
läuft uns konstant weg, spielt mit uns fangen und flitzt um die Laufbänder. Das
macht ihr unglaublich viel Spaß. Für uns allerdings ist das „ein klein wenig“
nervig. Die Jungs konnten ja während des Fluges kein Auge zutun und sind
deshalb jetzt am Boden zerstört. Denn es ist Mitternacht (unserer Zeit) und die
beiden hängen schlafend über einer Flughafenbank.
Wir warten und warten auf unsere Koffer. Ein Mitarbeiter des Flughafens
informiert uns Wartende, dass man anscheinend den Gepäckraum des Flugzeuges
nicht öffnen kann. Hups! Nach 1,5 Stunden, in denen wir mit unserer Tochter
Fangen und Weglaufen spielen, bekommen wir dann aber doch noch unser Gepäck.
Wir zählen nochmals unsere Gepäckstücke durch, denn wir sind müde und
unkonzentriert. 6 Koffer + Kindersitze + Handgepäck + 3 Kinder = alles da!
Max und Richard müssen wir wecken. Tragen können wir sie nämlich nicht,
denn mit den ganzen Gepäckstücken und einer weglaufenden Charlotte sind wir
ausreichend beschäftigt. Unser zweitgeborener, Richard, läuft vor lautet
Müdigkeit fast gegen eine Glaswand. Damit das nicht noch Mal passiert, nehme
ich ihn jetzt doch lieber an die Hand.
Die armen Jungs sind so fertig!
Mark ruft eine Kollegin an und informiert sie, dass wir jetzt aus dem
Flughafen kommen. Sie hat für uns einen Fahrer organisiert, den wir mit unserem
Namensschild in der Hand, relativ unkompliziert und schnell finden. Vom
Flughafen in Bangkok fahren wir 1,5 Stunden zu unserem Hotel in Pattaya. Wir
haben 1-2 Übernachtungen im Hotel geplant und fahren morgen zu unserem neuen,
gemieteten Haus.
Im Hotel angekommen, warten schon unsere Betten auf uns. Allerdings müssen
wir uns möglichst schnell an die 6 Stunden Zeitverschiebung gewöhnen, da am
Montag unsere Jungs schon ihren ersten Schultag haben. Das heißt, die Kinder
dürfen nur 4 Stunden im Hotel schlafen. Das muss reichen.
Morgen Mittag haben wir den Termin zur Übergabe unseres gemieteten Hauses
in Thailand. Bisher kennen die Kinder ihr neues Zuhause nur von den Fotos, die
wir beim Look-and-see-Trip gemacht hatten. Morgen sehen sie das Haus zum ersten
Mal und wir sind gespannt, darauf, wie sie reagieren werden.
VERLOSUNG
Und wer jetzt Lust bekommen hat mit seinen Kindern Thailand zu bereisen, für den habe ich das Buch „Thailand for kids: Der Kinderreiseführer made by World for kids!“ von Britta Schmidt von Groeling. Ich verlose es 2x!
Alles, was ihr dafür tun müsst: Hinterlasst mir auf dem Blog einen Kommentar mit der Antwort zu „Was war das schönste Urlaubsziel mit den Kindern?“ und schon rutscht ihr in den Lostopf.
Ein weiteres Los bekommst du, wenn du den Beitrag auf Facebook oder Twitter teilst, bei Instagram den Post mit #LariLara_Thailand verlinkst und/oder mir ein Herzchen bei BrigitteMOM schenkst.
Die Teilnahme endet am 20. Juni 2017, 23:59 Uhr.
Teilnahmebedingungen:
- Ich freue mich auf ein Like auf meiner Facebook-Seite und wenn du Lari Lara folgst – bist du da nicht, dann erzähl deinen Freunden einfach von dem Blog. Nennt mir den Namen, mit dem ihr mir folgt und eine Kontaktmöglichkeit. Anonyme Kommentare kann und werde ich nicht werten.
- Jeder Teilnehmer ab 18 Jahren mit Sitz in Deutschland ist teilnahmeberechtigt.
- Der Rechtsweg ist ausgeschlossen
- Der Gewinn kann nicht in bar ausgezahlt werden.
- Die Gewinner gebe ich auf meinem Blog und auf Facebook bekannt. Die Gewinner können sich binnen drei Tagen bei mir melden, um mir die Versandanschrift mitzuteilen. Danach wird der Gewinn neu ausgelost.
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3 Kommentare
❤472 ist von uns.
Mhm unser schönstes Reiseziel mit Kind war bis jetzt "nur" die Nordsee. Unser kleiner amann ist 2 Jahre alt. So ganz trauen wir uns da noch nicht zu fliegen.
Lg
katja.birnschein@web.de
huhu du liebe, wow was für ein schöner und aufregender eintrag von dir.. die betten für die jungs sind ja hammer süß <3 ich folge dir bei facebook unter tanja hammerschmidt und meine däumchen sind feste für die verlosung gedrückt.. unser weitestes ziel mit kind war bis jetzt spanien.. ibiza… traumhaft schön und ich denke 2 stunden flug reichte auch für den anfang.. heuer geht es mit dem auto nach österreich. man sollte eben alles mal sehen.. nah und fern^^
lg rockstar84@gmx.de
Oh wow! Wie aufregend ist das denn? Ich habe heute erst von den Plänen erfahren und bin baff! Richtig toll und auch ganz schön mutig! Jetzt muss ich mir gleich noch die anderen Teile deiner Serie durchlesen! Ich wünsche euch alles, alles Gute! Vera