Kolumne: Abenteuer Auswandern {Teil 1}
Auswandern mit drei Kindern – Vom „Normalo“ zum Abenteurer {Teil 1}
Wir wollen ein gemeinsames Abenteuer erleben; ein Abenteuer, über das man
noch Jahrzehnte später mit leuchtenden Augen berichten wird. Ich stelle mir
vor, wie wir mit leicht ergrauten Haaren zusammen mit unseren erwachsenen
Kindern (die jetzt gerade einmal 2, 6 und 7 sind) in einer fernen Zukunft auf
dem Sofa sitzen und über die gemeinsame Zeit im Ausland reden. Ein
Auslandsaufenthalt ist schon lange unser Traum. Aber bisher sagte mein Mann Marc, er sei beruflich noch nicht fertig an dem jetzigen Standort in Hamburg.
Jetzt wäre er so weit
Bis zu diesem besagten Tag, an dem er nach Hause kam und sagte, es wäre jetzt so
weit: Er sei „fertig“ und bereit, für einen neuen Karriereschritt.
Er ist Manager und leitet ein ca. 50 köpfiges Team. Über das Ausland haben
wir immer und immer wieder geredet und deshalb unsere beiden Jungs 2 Jahre lang
zu einer bilingualen Kita geschickt, damit sie es im Ausland auf einer
internationalen Schule einfacher haben, sich einzugewöhnen. Tatsächlich haben
wir uns aus diesem Grund für eine weiter entfernte bilinguale Kita entschieden,
obwohl alle Nachbarskinder zur Kita ‚um die Ecke‘ gingen.
Zurück zum Abenteuer
Ich bin abenteuerlustig und nicht besonders
ängstlich. Die Gene wurden mir wohl schon in die Wiege gelegt: Mein Vater,
Großvater, Urgroßvater und meine drei Onkels waren mit Begeisterung zur See
gefahren. Im Ausland war nicht immer alles gut, so sagten sie. Und trotzdem hat
es mehrere Generationen aus meiner Familie immer wieder in die Ferne gezogen.
Diese Zeit muss einmalig gewesen sein und die Geschichten von dort sind und
waren immer spannend. Teilweise unglaublich. Besonders die Geschichten meines
Großvaters, der vor 4 Jahren im Alter von 105 gestorben ist und der als
Leichtmatrose noch mit einem Segelschiff das Kap Horn umrundet hatte.
Und außerdem
„Man bereut nie, was man getan, sondern immer, was man nicht
getan hat,“
sagt Marc und bezieht sich dabei auf ein Zitat seines
„Namesvetters“ Marc Aurel (römischer Kaiser und Philosoph).
In der Ferne ist nicht immer alles gut
Aber zu Hause ist es das auch
nicht. Und trotzdem muss ich sagen, der Wunsch nach Ferne bedeutet keine
Unzufriedenheit mit dem, was wir in unserer Heimatstadt Hamburg haben. Wir
haben ein tolles Umfeld mit Freunden, auf die wir uns verlassen können; ich
habe uns in Hamburg ein Netzwerk aufgebaut (ohne Großeltern vor Ort).
Die Ninja-Prinzessin
Mit drei kleinen Kindern und Berufstätigkeit (30 Stunden – Woche) ist mein
Leben stressig. Denn Marc arbeitet sehr viel und dadurch bleibt, wie bei den
meisten Frauen, der Großteil der Kindererziehung meine Aufgabe. Wir haben zwei
Jungs, Max und Richard (7 und 6 Jahre), die mittlerweile in die erste und
zweite Klasse einer deutschsprachigen Hamburger Schule gehen und eine kleine
Prinzessin Charlotte „die Nachzüglerin“ (2 Jahre), die durch den Umgang mit den
älteren Brüdern eigentlich eher eine „Ninja-Prinzessin“ ist.
Unsere Kinder ahnen nichts
Unsere Kinder ahnen nichts von dem, was da in unseren Köpfen rumspuckt und
dem, was wir am Wochenende „heimlich“ nach dem Frühstück besprechen, wenn wir
mal Ruhe haben und die drei im Kinderzimmer verschwinden, um dort zu spielen.
Unsere Wunschvorstellung wäre es, in die USA zu gehen. (Vielleicht ahnt ihr
schon, dass es nicht die USA werden wird.)
In 2 Wochen erfahrt ihr in {Teil 2} dieser Kolumne, wie es bei der 5-köpfigen Familie weitergeht. Ich kann euch nur so viel verraten – es wird sehr spannend.
Habt ihr schon einmal mit dem Gedanken gespielt auszuwandern? Oder habt ihr es getan? Wenn ihr einen Platz für eure Geschichte sucht, schreibt mich gerne an.
Bis bald
eure Isa
2 Kommentare
Nach 17 Jahren im Ausland kann ich nur sagen: machen! Bin schon gespannt, wie's weitergeht! 🙂
LG
Hartmut
Das ist ja spannend!! Wie oft hab ich auch schon gedacht: einfach machen. Wenn nicht jetzt, wann dann! Man lebt nur einmal! Und dann fehlt doch der Mut! Tolle Kolumne – bin auch gespannt wie´s weitergeht! Liebe Grüße, Anna