Chaos im Haus: Wenn Eltern krank werden {mit Download}

Haushaltshilfe: Die Chaos-Bremse
6 Tipps für alle Fälle

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Ich kann euch sagen, sowas braucht man nicht. Denn wir waren auch schon einmal gleichzeitig krank. Gerade frisch in die neue Stadt gezogen, keine Freunde und ergo kein Netzwerk. Wir waren richtig krank. Mit hohem Fieber und allem
drum und dran. Wir konnten uns nicht bewegen, lagen abwechselnd auf dem Boden – denn wir hatten zu der Zeit einen Säugling. Dem Baby war das
natürlich egal. Wir gingen zu irgendeinem Arzt in der Nähe, der uns Ruhe verordnete und ein Antibiotika gab. Ruhe? Ha, mit 2 Kindern hast du die nunmal nicht.

Am Ende musste die Oma 600 km weit anreisen, weil es ohne Hilfe einfach nicht mehr ging. 

Was wir
damals nicht wussten – Haushaltshilfe

Wer bei einer gesetzlichen Krankenversicherung ist, kann
in so einer Situation eine Haushaltshilfe in Anspruch nehmen. Damit Mütter oder
Väter, die einen Haushalt führen, stressfrei genesen können, wenn sie akut
schwer erkranken, stellt ihnen die gesetzliche Krankenversicherung eine
Haushaltshilfe zur Verfügung. Eltern, die diese Leistung schnell und
unbürokratisch erhalten wollen, sollten die nötigen Schritte kennen. Katrin
Pumm von der SBK hat mir eine Checkliste gegeben, an der Ihr Euch
orientieren könnt:

1. Krisen-Check. Bleibt
der Nachwuchs wirklich unversorgt, weil Vater oder Mutter akut krank sind? Oder
gibt es jemanden im Haushalt, der sich um die Kinder zu Hause kümmert? Kann zum
Beispiel die Oma oder Schwiegermutter, die mit im Haus wohnt, als Babysitter
einspringen? Um eine Haushaltshilfe zu bekommen, ist das die entscheidende
Frage. Besonders schwierig wird es oft bei Alleinerziehenden: Gerade wenn sie
kleine Kinder haben, sind sie auch nachts im Einsatz – wenn sie krank werden,
benötigen sie daher möglicherweise rund um die Uhr Unterstützung.

2. Kassen-Kontakt. Jetzt
ist der Zeitpunkt für ein kurzes Telefonat mit dem persönlichen Kundenberater. Er
hilft, den Anspruch schnell zu klären und kann Hilfe in die Wege leiten. Motto:
Wer krank ist und Kinder hat, braucht weder Stress mit Papierkram noch lange
Wartezeiten.

3.
Arzt-Bestätigung.
Attest ist Pflicht. In dem Papier steht: Warum,
wie lange und in welchem Umfang ist der Versicherte krank. So wird klar: Ohne Hilfe
kommt die Familie nicht klar. Manche Kassen stellen einen Vordruck zur
Verfügung, um sicher zu gehen, dass alle nötigen Informationen auch wirklich
eingetragen werden.

4.
Antrags-Formalität.
Haushaltshilfe ist eine antragspflichtige
Leistung, sagt das Gesetz. Den Antrag gibt es bei der SBK zum Beispiel auf der Webseite
 bzw. beim Kundenberater. Wie gesagt: Der
hilft beim Ausfüllen. Unterschreiben, Attest vom Arzt beilegen – und ab die
Post.

5.
Kümmerer-Check.
Welche Haushaltshilfe soll es sein? Am
naheliegendsten ist sicherlich, dass jemand aus der Familie oder dem
Freundeskreis einspringt. Weil Verwandte und Bekannte aber meistens selbst
einen Job haben, ist eine private Lösung oft nicht möglich. Deswegen bieten
Kassen wie die SBK auch Kooperationen mit Dienstleistern an, etwa mit Sozialstationen.
Die Kasse hilft aktiv dabei, die richtige Haushaltshilfe zu finden.

6.
Kosten-Info.
Professionelle Dienste rechnen mit der Krankenkasse
direkt ab. Bei privaten Hilfen – etwa der Nachbarin – erstattet die SBK zum
Beispiel die Kosten bis 9,25 Euro pro Stunde oder 74 Euro pro Tag. Springen
Verwandte ein (bis zum zweiten Grad) und haben sie dadurch einen
Verdienstausfall, zahlt die Kasse 101,50 Euro für einen Tag, an dem acht
Stunden lang betreut wird. Die Anzahl der Stunden, die die Haushaltshilfe
leistet, bemisst sich übrigens nach dem Zeitraum, in dem das Kind unversorgt
ist. Wichtig: Zehn Prozent der Kosten müssen gesetzliche Versicherte aus
eigener Tasche bezahlen, mindestens jedoch 5 Euro und maximal
10 Euro am Tag.

Mehr Infos gibt es hier: www.sbk.org/leistungen/leistungen-von-a-z/haushaltshilfe

Ich habe euch ein Printable erstellt mit den sechs wichtigen Steps, die ihr abklopfen solltet – vielleicht erkundigt ihr euch vorab schon einmal bei eurer Krankenkasse. Gibt es im Vorfeld Dokumente, die ihr einfach für alle Fälle im Haus haben könnt? Die Nummer vom Berater notieren usw. Dann kann im Ernstfall schnell gehandelt werden.

{Klick: FREE PRINTABLE Checkliste}

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Wollt ihr mehr Tipps erhalten? Schaut mal HIERnach. In diesem Artikel geht es um das Kinderkrankengeld. Was interessiert euch noch? Schreibt mir gerne, was euch beschäftigt und ich bemühe mich euch in einem Post darüber zu informieren.

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Der Artikel entstand in Zusammenarbeit mit der SBK. Vielen Dank!

3 Kommentare

  • Das ist echt klasse, dass sowas angeboten wird. Ich habe mir vor knapp 2 Jahren dank eines Sturzes nen Lendenwirbel gebrochen, dh OP. Zu der Zeit war unser Krümmel 3 Monate alt und wurde voll gestillt. Wir in der alten Heimat, zum Glück bei meinen Eltern, der Papa 160 km weg und musste arbeiten. Ich konnte nix allein geschweige mich um den Kleinen kümmern. Meine private KK meinte nur wegen Haushaltshilfe, Pech gehabt, hätten sie sich kein Kind anschaffen dürfen. So eine "tolle" Unterstützung braucht man dann. Meine Eltern sind beide noch berufstätig, haben aber knapp 3 Monate mit Urlaub oder Schichten tauschen überbrücken müssen, um sich um uns zu kümmern.

    Du siehst, manchmal spinnen die KK auch rum.

    Lg

  • Danke, für den Tipp und die Infos!! Wir (Papa & Mama) waren vorgestern beide nicht in der Lage 100% für unsere Minnie da zu sein… ich sag nur Magen-Darm… allerdings hätten wir uns auch nicht mit Sachen wie ein Attest beim Arzt einholen etc. befassen können. Ich hatte ein so schlechtes Gewissen der kleinen gegenüber (2Jahre jung) und sie hat einfach nur klasse mitgemacht. Sie durfte sogar mal Fernsehen…�� Naja ich könnte jetzt noch ewig weiter erzählen… wir haben es nun so auch irgendwie hinbekommen und sowas ist ja zum Glück auch schnell vorüber.

    Liebe Grüße,
    Susanna von http://www.susamamma.de

  • Danke, für den Tipp und die Infos!
    Gerade vorgestern hätten wir hier auch gut Hilfe gebrauchen können. Mama &Papa hätten Magen-Darm… zum Glück geht das ja schnell vorüber, aber während der Virus wütet kann man nichts tun. Naja, ich wär wohl auch nicht in der Lage gewesen mich um ein Attest zu kümmern… Was soll ich sagen? Es ist überstanden. Die kleine Minnie (2 Jahre jung) tat mir total leid aber sie hat super mitgemacht und toll mit sich selbst gespielt oder eben auch TV geschaut… ging eben nicht anders.

    Liebe Grüße,
    Susanna von http://www.susamamma.de

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