Blogparade: Ganz alltäglich – Familien erzählen
Familienhelden
Mit einem Tag Verspätung kommt heute unser nächster Familienheld zum Zuge. Heute nimmt uns Catharina von Kleine Böcke mit in ihren Frankfurter Alltag mit 2 Kleinkindern.
Der Kleine Böcke-Blog
Catharina vonKleine Böcke – Das
Frankfurter Familienblog-Magazin ist 34 Jahre alt und lebt mit Mann, Sohn (knapp 5) und
Tochter (2) in Frankfurt am Main. Catharina ist eine Marketingtante, derzeit noch in verlängerter
Elternzeit und absolviert gerade eine Fortbildung zum Webdesigner
(Screendesign/Frontend Development) und kann sich den Sprung in die
Selbständigkeit gut vorstellen. Sie schreibt auf ihrem Blog über alle (kontroversen)
Themen rund um Familie und Kindererziehung, die sie bewegen.
Catharina von Kleine Böcke |
Der Alltag
Alltag. Für kinderlose Menschen
hat das Wort oft einen negativen Beigeschmack. Alltag, das ist Erwerbsarbeit,
gleichförmiger Trott, anstrengende Langeweile. Man verflucht den Montagmorgen
und sehnt den Freitagabend herbei. Am Wochenende und im Urlaub atmet man auf.
Für Eltern mit kleinen Kindern
gilt das nicht. Der eigene Nachwuchs kennt kein „Thank God it’s Friday“, er
möchte auch am Wochenende und im Urlaub mit den gleichen Standards umsorgt
werden.
So schön gemeinsame
Familienzeit am Wochenende oder im Urlaub ist, so sehr sehnen sich Eltern nach
einer Weile wieder zurück in den Alltag. Zur Normalität, vertrauten Umgebung,
in der die Kinder nicht völlig aufgedreht bis spät abends wach bleiben; in der
sie im Kindergarten einen Gutteil ihrer Energie austoben, mit Freunden spielen
und neue Anregungen erhalten können.
Es mag Mütter geben, die darin
aufgehen, ihre Kinder toujours um sich zu haben. 24 Stunden, 7 Tage die Woche.
Ich gehöre nicht dazu.
Ich freue mich, wenn ich meine
lachenden, winkenden Kinder in ihre jeweiligen Kita-Gruppen verabschiedet habe
und mir zu Hause im gar wunderbar stillen Homeoffice in Ruhe eine Tasse Kaffee
machen und mich an meine Arbeit setzen kann.
Genauso freue ich mich, meinen
Sohn und meine Tochter ab 14.30 Uhr wieder abzuholen und mit ihnen den
Nachmittag zu verbringen.
Unser Tagesablauf
Ein ganz alltäglicher Wochentag
in unserer Familie sieht daher folgendermaßen aus:
7 Uhr: Mein Mann, gottseidank
eine ausgesprochene Lerche mit wenig Schlafbedarf, ist schon seit einer halben
Stunde wach und weckt nun mich und die Kinder. Er zieht sie an und bereitet das
Frühstück vor, während ich mich auch fertig mache.
8.30 Uhr: Nachdem wir die
Kinder 5x ermahnt haben, sich nun endlich in ihre Schuhe, Jacken, Schals und
Mützen zu begeben, verlassen wir alle das Haus. Mein Mann bringt unsere Tochter
in ihre Krippe und steigt dann in der Nähe in die U-Bahn und fährt ins Büro.
Ich geleite unseren Sohn (bei gutem Wetter und wenn wir nicht zu spät dran
sind) zu Fuß oder mit dem Auto zum Kindergarten.
9 Uhr: Ich bin wieder zu Hause,
beseitige die gröbsten Spuren im Haushalt und setze mich dann an meinen
Schreibtisch im Dachgeschoß. Je nachdem, was ansteht, bearbeite ich nun meine
Online-Fortbildung, schreibe einen Blogpost oder erledige sonstige Bürokratie.
Die Zeit verfliegt im Nu und schnell ist es Mittag.
12.30 Uhr: Ich gönne mir eine
Pause, esse eine Kleinigkeit und surfe durch Nachrichtenportale und meine
sozialen Kanäle. Anschließend wird je nach Dringlichkeit entweder weiter
gearbeitet, Wäsche gewaschen, aufgeräumt, gestaubsaugt oder eingekauft.
14.30 Uhr: Ich mache mich auf
den Weg in den Kindergarten, um den Sohn abzuholen. In der Kita muss ich ihn im
Außengelände meist erst einmal suchen und ihn in der Garderobe dazu
veranlassen, sich die eingedreckte Matschkleidung vom Leib zu pellen. Parallel bespreche
ich mit den Erziehern, wie das Diabetes-Management heute geklappt hat und stehe
für Fragen zur Verfügung, die nicht so dringlich waren, als dass man mich
während des Vormittags schon angerufen hätte.
15 Uhr: Der Sohn und ich fahren
zur Krippe der Tochter, um diese einzusammeln. Leider liegt die Einrichtung
nicht in Laufweite, so dass wir meist das Auto nehmen müssen. So toll die
Betreuung dort ist, so nervig ist die Fahrerei, auch wenn es nur 5 Autominuten
sind. Ab Herbst geht die Tochter zum Glück in den um die Ecke gelegenen
Kindergarten des Sohnes, der leider keine U3-Plätze anbietet. Dann sind auch
endlich die unterschiedlichen Schließzeiten passé (hauptsächlich 2 x 3 Wochen
Sommerferien, die überbrückt werden müssen).
15.30 Uhr: Zu Hause angekommen
ist erst einmal Snack- und Erholungszeit angesagt. Vor allem der Sohn ist nach
6 Stunden Kita mit viel Toberei und ohne Mittagsschlaf erschöpft und genießt
die halbe Stunde gemeinsame Auszeit auf dem Sofa mit Büchern, Tiptoi oder einer
Folge seiner Lieblingsserie.
16 Uhr: Je nach Wetter und
Wochentag gehen wir anschließend in den Garten, auf den Spielplatz, besuchen
Freunde, toben auf dem Hof mit den Nachbarskindern, haben Gastkinder zu Besuch,
frischen unseren Büchervorrat im Büchereibus auf, spielen, basteln, malen,
bauen Lego, oder, oder, oder. Der späte Nachmittag steht uns nach Lust und
Laune zur Verfügung.
18 Uhr: Ich bereite das
Abendessen zu. Da ich mittags noch nichts Warmes hatte, steht mir der Sinn
meistens nach einem richtigen Gericht. Ganz im Gegensatz zu den Kindern, die
jetzt lieber ein belegtes Brot bekämen. Und bei Verschmähung meines gekochten Esssens
auch bekommen.
19.30 Uhr: Mein Mann kommt nach
Hause und wird von den Kindern sofort in Beschlag genommen. Es wird noch kurz
mit Papa getobt, bevor der Zubettgeh-Marathon beginnt: Kinderzähne putzen,
Schlafanzüge anziehen, etc. und anschließend jedem Kind ein von ihm
ausgewähltes Buch vorlesen, bevor das Licht in den Kinderzimmern gelöscht wird.
Bis beide Kinder schlafen, vergeht meist eine Stunde, so dass es oft bereits 21
Uhr ist, bis endlich Ruhe im Haus einkehrt.
21 Uhr: Den kinderfreien Abend
verbringen mein Mann und ich entweder weiter arbeitend vor dem Rechner, auf dem
Sofa oder wenn der Tag ganz anstrengend war, schon schlafend. Meist gehen wir
jedoch nicht vor Mitternacht ins Bett – ich erwähnte ja bereits den geringen
Schlafbedarf des Mannes und ich bin biorythmisch betrachtet sowieso eine Eule.
Den Alltag zu schätzen wissen
So festgehalten klingt das ganz
schön eintönig. Wäre es auf Dauer auch. Für genug Abwechslung sorgen dann
Krankheiten, Urlaube, Großelternbesuch, etc. Oder Mamas gebrochener Fuß, der
aktuell einigeUmorganisationen
des Alltagsnötig macht.
Unser Maß an Aufregung haben wir
in den letzten Monaten also schon erfüllt und freuen uns nun auf ein wenig
Gleichförmigkeit und Langeweile.
Danke, liebe Catharina, dass du uns in deinen Alltag mitgenommen hast!
Wenn auch ihr Lust habt, bei meiner Reihe dabei zu sein, dann schreibt mir an
isa (ät) larilara (punkt) de
Bis bald
eure Isa
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