Familienhelden: Autorin, Texterin, Unternehmerin mit Motto
Diese Reihe handelt von ganz alltäglichen Dingen – nämlich vom Familienalltag. Sie zeigt Familienhelden. Denn unser Alltag ist immer vollgepackt. Wie wir Eltern unseren Alltag gestalten, ist manchmal sehr ähnlich und dann doch ganz anders. Die Reihe soll Hilfestellung geben, Ideen aufgreifen und Inspiration für den Familienalltag geben. In der letzen Woche hat uns Violamit in ihren Alltag genommen. Heute erzählt uns eine Unternehmerin, wie sie ihren Alltag zwischen Job und Kind meistert.
Nobody is perfect – eine Mutter geht ihren Weg
Hallo, ich bin Barbara, Autorin, Texterin und Unternehmerin.
Als studierte Kulturwisschaftlerin und Werbekauffrau habe ich das Glück sowohl mein Werbe-Unternehmen als auch meine Bücher selbst vermarkten zu können. Ich lese und schreibe für mein Leben gern! Das hat auch mein Sohn zu Teilen geerbt, was vieles leichter und außerdem oft einen Heidenspaß macht.
Wer mal getreu dem Motto „LESEN und LESEN lassen“ stöbern möchte, gern: Unter anderem findet ihr hier auch Lesungstermine und Interviews, zum Beispiel von der Leipziger Buchmesse … www.angenehme-vorstellung.de
Wer Unterstützung im Text oder Marketing benötigt, kann gern bei meinen konkreten Tipps reinschauen: www.marketing-muse.de
Als Unternehmerin ist es nicht ganz leicht, mit Kind den Alltag zu stemmen, aber wem sag ich das? Darum ist mein Special-Thema im Marketing / bei vielen Auftragstexten: Vereinbarkeit.
Wie sieht ein typischer Tag aus?
Ich bringe meinen Sohn morgens zur Schule, nehme mir etwas Zeit zum Schreiben oder Recherchieren, zu Haus am Holztisch im Wohnzimmer, bei schönem Wetter auf der Terrasse, dann geht es ins Büro, wo ich tatsächlich in der Pause mal ein paar Minuten zum Meditieren komme. Seit fast 20 Jahren beraten und betreuen wir (zu dritt als www.artivista.de) kleine und große Kunden beim Thema Grafikdesign, Text, Konzeption, Webdesign, Social Media, etc. Ich habe das Glück, das alles fußläufig ist: Wohnung, Schule (früher Kita), Büro. Das spart viel Zeit und Nerven.
Am Nachmittag holen wir unseren Sohn aus dem Hort, den er meistens mag, ab. Und je nachdem, was anliegt, wer (Kunden)Termine hat, gestalten wir den Nachmittag. Eisessen, Schlittschuhlaufen, Spielplatz – was gerade so anliegt. Meinen zweiten Berlinroman habe ich quasi im Buddelkasten mit dem Laptop auf den Knien geschrieben. Die meiste Zeit aber habe ich mit dem Zwerg Feuerwanzen beobachtet. 😉
Ich persönlich bin kein Freund von „Nachmittage voll planen“, deshalb: nur einen festen Termin in der Woche bislang, der Rest wird – auch als Freiberufler oft nötig – frei und spontan verbracht.
Abends ist definitiv Zeit zum Kuscheln, Reden, Vorlesen, am Wochenende auch mal Fernsehen.
Arbeitsteilung – ein Muss
Ich sehe immer wieder, wie nach der Geburt eines Kindes die klassische Rollenverteilung die Oberhand gewinnt. Wer das so möchte, super.
Die meisten in meinem Umfeld aber sind damit mehr nicht zufrieden, wissen aber nicht so recht, wie sie etwas ändern sollen.
Auch wenn lang nicht alles perfekt läuft, versuche ich mehr und mehr, Freiräume für mich zu schaffen. Warum muss die Frau den Löwenanteil im Haushalt erledigen? Stets die gesamte mentale Last bei der Kinderbetreuung tragen (Arzttermine, Kuchenbasar, Verabredungen, Krankeitsausfälle etc.)? Ich habe gemerkt, dass ich die Arbeit brauche, und die Kunst. Deshalb habe ich beides nie aufgegeben.
Das wird auch leichter, weil unser Sohn nun ein Schulkind ist. Und zur Not mal mit ins Büro kommt, (wo es natürlich viel zu oft Tablet und Gummibärchen gibt … 😉
Mein Motto „Nobody is perfect„
Ich versuche es auch gar nicht erst. Deshalb u.a. habe ich das Buch geschrieben „100 Tipps für eilige Mütter“, indem ich mit einem Augenzwinkern versuche, den ganzen hektischen Alltagswahnsinn, dem wir als (arbeitende) Eltern oft ausgesetzt sehen, infrage zu stellen. Seine eigenen und vor allem die (vermeintlichen) Ansprüche der anderen zu hinterfragen.
Ich kenne viel zu viele Mütter, die hart an der Grenze gehen. Kurz vor dem Burn-Out sind und dennoch weitermachen, wie im Hamsterrad. Das kann nicht gutgehen, denke ich und ist auch für kein Familienmitglied auf Dauer förderlich. Selbstfürsorge, Geschlechterrollen, Business und Literatur – das sind die Dinge, die mich umtreiben. Selbstbestimmung, stillen oder nicht, arbeiten (ab wann) oder nicht, Karriere oder nicht, Fremdbetreuung (ab wann) oder nicht?
Und am Wochenende?
Unser Wochenende ist ziemlich heilig. Wir versuchen da, so wenig wie möglich zu arbeiten. Das war nicht immer. Doch gezielte Auszeiten sind mir wirklich wichtig. Diese werden vornehmlich mit 2. und 3. Frühstück, Legobauen, Fahrradausflügen, Fußballspielen und Freunde-Treffen gefüllt. Da bleibt das Handy meist aus und nur Sonne, See und Quatsch machen zählen.
Und für die Zukunft?
Ich möchte gern noch mehr reisen. Ich liebe es, meinem Kind die Welt zeigen zu können, stets selbst neues zu entdecken, vor allem die kleinen Dinge. Ich schätze Streetart und versteckte Orte, fotografiere gern und fände die Einführung des Grundeinkommens ganz hervorragend, denn: Zeit ist Geld (gerade als Freischaffender)!
Deine Wünsche?
Ich bin dankbar – für die Erfahrung, die es mit sich bringt, Mutter / Eltern zu werden. Das sind nicht alles gute Erfahrungen aber es sind welche dabei, die einfach alles andere verblassen lassen, so wunderbar und einzigartig sind, und mich oft sehr zufrieden und dankbar ins Bett sinken lassen, auch wenn da wieder ein spitzes Legoteil liegt … 😉
Liebe Barbara, vielen Dank für deine Antworten. Du hast dein Leben wirlich gut im Griff und scheinst deine Träume auch mit Kind leben zu können!
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