Buchrezension | Ein Sommer in Sommerby – Ein Buch ab 10 Jahre
Ein Buch über Familie, Zusammenhalt und Naturschutz: Ein Sommer in Sommerby von Kirsten Boie
Auf einmal gerät das städtische Leben komplett aus seinen Fugen. Das Heile-Welt-Familiengefüge ist durcheinander. Und dann passiert etwas Wunderbares…
Ein Sommer in Sommerby
Die Geschichte von Mats, Mikkels und Martha erscheint anfangs traurig und aussichtslos. Als ihre Mutter, beruflich in New York City unterwegs, einen Autounfall erleidet, reist ihr Vater so schnell es geht nach Amerika. Doch wohin mit den drei Kindern? Es gibt eine Oma, die sie noch nie gesehen haben, die Mutter ihrer Mutter. Doch diese wohnt weit abgeschieden auf einer Landzunge an der Ostsee, in Sommerby. Und das auch noch ohne Telefon und Internet.
Ländliche Idylle trifft auf Stadtleben
Insbesondere der 12-jährigen Martha fällt es sehr schwer von ihrer digitalen Welt getrennt zu sein. In Sommerby scheint auch einfach nichts aufregendes zu passieren. Keine Action, keine Sensationen. Kein bombastisches Wetter, einfach nichts. Im Gegensatz zu ihrer besten Freundin, die gerade auf den Malediven unter Palmen liegt und eine fantastische Herausforderung und sportliche Aktion nach der anderen macht. Denn manchmal am Zaun, am Ende des Grundstücks, kann sie ihre WhatsApp-Nachrichten abrufen.
Back to the Roots – Entschleunigung für Martha, Mikkels und Mats
Martha entdeckt das Bücherregal, in dem noch Bücher stehen, die selbst ihr Mutter gelesen hat. Und so vertieft sie sich in alte Literatur, freut sich über die Sonnenuntergänge auf dem Land, ihre ausgelassenen Brüder, die mit den Hühnern und Gänsen spielen. Die Geschwister lernen ihre Oma kennen, lernen zu verstehen, warum sie so lebt wie sie lebt und warum Marmelade einkochen so wichtig für ihre Existenz ist und das Geld einen nicht glücklich macht.
Unser Fazit:
Das Buch von Kirsten Boie „Ein Sommer in Sommerby„* spiegelt zum einen die unterschiedlichen Lebensstile von Stadt- und Landmenschen wieder, zum anderen auch die verschiedenen Erziehungsmethoden beider Mütter. Während die Stadtmutter ihre Kinder um ihren eigenen Radius eingrenzt und behütet, lässt die Oma auf dem Land den Kindern viel – manchmal vielleicht auch zu viel – Freiraum und setzt sie so Gefahren aus. Ein weiterer Themenschwerpunkt ist auch das Leben in Einklang mit der Natur und das Geben und Nehmen beider Seiten. Auch das Thema Migration wird aufgegriffen, als sich Martha in den Jungen Enes mit türkischen Migrationshintergrund verguckt, der fließend Plattdeutsch spricht.
Kirsten Boie schafft es mit „Ein Sommer in Sommerby“ ein tolles, fesselndes und abenteuerlustiges Buch zu schreiben, das unterschiedliche, aktuelle Gesellschaftsprobleme aufgreift. Ein Leben in Sommerby scheint die Idylle pur zu sein, trotz wenig Reichtum, wenig Komfort und so anders als das Stadtleben. Ein Buch, dass nach einer Fortsetzung schreit. (Bereits erschienen: „Zurück in Sommerby„*)
Altersempfehlung: ab 10 Jahren
ISBN: 978-3-7891-0883-9
Erscheinungstermin: 19.02.2018
Seiten: 320
Verlag: Verlag Friedrich Oetinger
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