Kolumne: Abenteuer Auswandern {Teil 2}
Auswandern mit drei Kindern – Vom „Normalo“ zum Abenteurer {Teil 2}
“Working Mum” vs. “Stay at Home Mum”
Mein Leben ist durchgetaktet: Wer kennt
das nicht? Bevor ich aus dem Haus gehe, stelle ich noch die Stühle hoch und
lasse meinen „Robbi“ saugen. So verschwinden dann sogar die Krümel vom
Frühstück bis ich wieder nach Hause komme. „Robbi“ ist unser Putzroboter, oder
auch „das sechste Familienmitglied“. Ein Mitglied, das keine Arbeit macht,
sondern mir die Arbeit abnimmt.
Mein Bürojob macht mir riesigen Spaß. Ich
habe gekämpft, um auf die jetzige Position zu kommen. Das war nicht einfach,
mit drei kleinen Kindern. Trotzdem würde ich meinen Job für das Ausland „sausen
lassen“: Bye selbstverdientes Geld, bye bye berufliche Anerkennung. „Sausen
lassen“ für das Abenteuer, gemeinsame Erinnerungen und für: „Man lebt nur einmal“.
„Zu Hause ein Würstchen, im Ausland ein Fürstchen.“
Von einem ehemaligen Expat haben wir
einmal folgenden Spruch gehört: „Zu Hause ein Würstchen, im Ausland ein
Fürstchen.“ Was würdet ihr machen, wenn ihr Euch auf einem fremden Kontinent
eine Auszeit nehmen könntet? Sich einen Traum erfüllen? Surfen, Segeln oder
Golf spielen, sich nochmals weiterbilden, sich selbständig machen… mit der
Familie den Kontinent bereisen?
Asien? Eigentlich wollten wir doch in die USA gehen!
Zwei Nachbarn aus unserem Viertel sind
für bestimmte Zeit nach Singapur ausgewandert. Könnte Asien auch etwas für uns
sein? Marc sagt: „Meine Firma ist kein Reisebüro. Wir müssen schauen was
kommt.“
Bei Marc sieht es so aus: Seine Firma
gehört zu einem Konzern, der hauptsächlich Standorte im Westen und Süden
Deutschlands hat. D.h., wenn er weiter Karriere machen möchte, müssten wir
innerhalb Deutschlands umziehen. Oder aber wir gehen ins Ausland.
Bei der letzten Personalkonferenz (Marc
nennt sie „das Personalkarussell“) hat er signalisiert, dass er bereit sei, ins
Ausland zu gehen. Seitdem sucht man für ihn.
Südamerika? Eigentlich wollten wir doch in die USA gehen!
Und es kam das erste Angebot: „São
Paulo“. Ich habe kurz recherchiert und einen Artikel vom renommierten Manager
Magazin dazu gefunden. Dieser lautet: „Willkommen in der Vorhölle.“
Wie bitte? Das fühlt sich nicht richtig
an und deshalb habe ich sehr zügig mein „Veto eingelegt“. Tatsächlich kennen
wir sogar eine sehr sympathische Familie, die in São Paulo gelebt und gute
Erfahrungen gemacht hat. Trotzdem: „Nein, nein und nochmals NEIN!“
Dort leben, wo andere Urlaub machen
Also: Nach einigen Diskussionen in
Richtung São Paulo und später kam auch noch Shanghai auf, kommt jetzt
schließlich die Frage, ob wir uns vorstellen könnten, nach Thailand zu gehen.
Thailand? Das ist doch eine
Militärdiktatur? Und die haben doch auch eine ganz andere Zeitrechnung und
Schrift als wir?
Bevor Marc und ich uns kannten, hatte er
mit seinem Bruder eine Rucksacktour durch Thailand gemacht. Und schwärmte
seitdem für dieses wunderschöne Land. Obwohl ich noch nie in Asien war, habe
ich „ja“ gesagt. Denn es fühlt sich richtig an.
Zwei Tage nachdem das Angebot kam, sagt
Marc zu und bekommt den Job. Gehalt und weitere Konditionen würde man später
verhandeln.
Beautiful Thailand
Googled man „Beautiful Thailand“ bekommt
man fast eine Gänsehaut. So schöne Bilder findet man im Internet.
Blauer Himmel, Sonnenschein, Relaxen an
Palmenstränden; in kristallklarem, türkisfarbenen Wasser baden, gutes Essen,
nur freundliche, höfliche und immer gut gelaunte Einheimische um einen herum,
eine Maid, einen Fahrer, einen Gärtner, die Kreditkarte des Mannes (Bangkok
gilt als Shoppingparadies). So macht das Leben Spaß!
Ob das wirklich so ist? Und wann sagen
wir es den Kindern? Die haben ja auch Freunde hier in Hamburg!
In 2 Wochen erfahrt ihr in {Teil 3} dieser Kolumne, wie es bei der 5-köpfigen Familie weitergeht. Ich kann euch nur so viel verraten – es wird sehr spannend.
Habt ihr schon einmal mit dem Gedanken gespielt auszuwandern? Oder habt ihr es getan? Wenn ihr einen Platz für eure Geschichte sucht, schreibt mich gerne an.
Bis bald
eure Isa
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