Kolumne: Gedanken einer Frau
Heute startet eine neue Kolumne am Blog. Es geht um die Gedanken einer Frau in den 40ern. Komm mit auf eine Reise, die uns alle auf irgendeine Art und Weise berühren wird.
Die Kolumnistin freut sich über deine Gedanken im Nachgang in den Kommentaren.
Gedanken einer Frau
Jeden Tag lässt sich das Tageslicht morgens ein paar Minuten mehr Zeit, bis es am Himmel auftaucht, um dann am Nachmittag umso schneller davonzuhuschen; grad so als müsste es das Getrödel vom Morgen wieder aufholen. Es ist jeden Tag im wahrsten Sinne des Wortes grau-sam. Die Wolkendecke ist dunkel und dick, lässt noch nicht einmal erahnen, wo am Himmel die Sonne gerade steht. Ich suche mir jeden Tag ganz bewusst meine Laufstrecke entlang offener Plätze, um mein Gesicht zum Himmel zu recken. Dort ist es am hellsten und mein Auge saugt das bisschen Tageslicht auf. Kein Baum, kein Haus, nichts nimmt mir das Licht, ich hab es an dieser Stelle und zu dieser Zeit ganz für mich allein. Es ist nicht viel, nur eine Müh, aber es ist besser als die dunklen Stunden zwischen halb fünf nachmittags und neun Uhr morgens. Wie oft habe ich Richtung Himmel geschaut und mir gewünscht, dass die Wolkendecke aufreißt und mich helles Blau und gleißendes Sonnenlicht anstrahlt. Das kommt direkt auf meine Weihnachtswunschliste.
Aber was wünsche ich meinen lieben eigentlich zu Weihnachten? Gesundheit. Ein leichtes Herz. Eine schöne Erinnerung. Ein liebes Wort. Ein liebevoller Mensch, der Gesellschaft leistet und lustige Anekdoten erzählt. Eine feste Umarmung oder ein zärtliches Streicheln über die Wange oder den Arm. Ich wünsche mir, dass meine Freunde und Verwandten weder einsam noch unglücklich sind, sondern die Adventstage und das Weihnachtsfest mit Frohsinn und Zufriedenheit erleben.
Ich schaue in letzter Zeit viele Fotos an und erinnere mich gern an die alten Zeiten. Meine Kinder lieben es Fotoalben aufzuschlagen und den Geschichten zu lauschen, die wir über die Bilder erzählen.
Die Corona-Pandemie in diesem Jahr 2020 lässt viele Leute allein und einsam sein. Das ist ein hartes Los in dieser besonderen Zeit. Ich hoffe sehr, dass meine lieben solche Zeiten nie erleben müssen.
Ich erinnere mich an viele unserer Weihnachtsfeste. Manchmal haben wir mit den Kindern in München, in Hamburg oder bei den Eltern gefeiert. Weiße Weihnacht hatten wir sehr selten. Wir waren mit den Kindern am Heiligen Abend in der Kirche. Das Singen war das Schönste. Das werden wir dieses Jahr ausfallen lassen – auch um die wenigen Plätze für andere frei zu halten. Vielleicht kann ich die Große überreden, auf ihrer Mandoline ein paar Lieder zu spielen. Oder die Lütte zum gemeinsamen Singen. Ich liebe es, wenn meine Stimmbänder es zwischen meinen Rippen vibrieren lassen und viele Stimmen, die das gleiche Lied singen, Magie in den Raum zaubern. Diese Kraft, die in einem solchen Moment den Raum flutet! Sie kann sich allem entgegenstellen, lässt Gänsehaut über Arme und Rücken laufen. Das ist die wahre Zauberei. Erinnerst du dich an diesen Zauber? Funktioniert er noch immer bei dir?
Wie gerne wäre ich jetzt sicher, dass meine lieben behütet und glücklich sein werden. Vielleicht schreibe ich Ihnen einen kleinen Weihnachtsgruß von mir. In jedem Fall umarme ich sie fest in meinen Gedanken und in meinem Herzen und wünsche ihnen
FROHE WEIHNACHTEN!
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