Vereinbarkeit: Funktioniert das gerade bei mir?

Wenn das Leben an einem vorbeirauscht

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Wisst ihr, was mich echt an den Rand meiner Kräfte bringt? Das Ringen um Verständnis und Anerkennung. Es bringt mich derzeit schier zum Verzweifeln, wie ich Erfolg im Beruf und Erfolg in der Kindererziehung zusammenbringen soll. Die Welt zieht gerade an mir vorbei. Ich hetze nur noch von einer Veranstaltung auf die nächste. Alles rauscht an einem vorbei. Irgendwann wache ich auf und merke, dass ich alt und verbraucht bin. Ist das der Sinn meines Lebens? Möchte ich das? Wie machen andere das?

Nichts als Arbeit

Wir sind nicht reich. Ich arbeite schon mein ganzes Leben lang. Naja, zumindest seit ich 14 Jahre bin. Angefangen habe ich mit Zeitungen austragen. Ich habe Schuhe verkauft und Fischbrötchen belegt. Telefoninterviews gegeben und bin als Weihnachtsmann durch die Innenstadt gelaufen. Ich habe Bier gezapft und Akten gewälzt. Und das immer parallel zu Schule oder Studium. Ich suche wohl immer nach diesen Doppelbelastungen.

Entschleunigung

Meine Dreifachbelastung heißt Arbeit, Familie, Bloggen. Was davon kann ich streichen? Das Bloggen. Genau. Soll ich? Ich stelle mir diese Frage immer öfter. Die Zeit könnte ich nutzen, um etwas für mich zu tun. Friseur, Kosmetik, ein Buch lesen usw. Das sind nämlich Dinge, die habe ich vor Monaten zuletzt gemacht. Dinge, die das Leben entschleunigen. Ich befinde mich immer auf der Überholspur. Aber vielleicht brauche ich das auch? Wenn ich so zurückblicke, war es immer so. Ich bin ein Workaholic. Ich arbeite gerne an Projekten. Ruhestand gibt es bei mir nicht. Aber ist das gesund? Wie lange hält man das durch?

Manchmal bemerke ich, wie ich neidisch auf andere schaue. Auf Eltern, die gemütlich auf dem Spielplatz sitzen, lachen und schnacken. Eltern, die Hand in Hand mit ihren Kindern spazieren gehen. Frauen, die ohne Kinder durch die Stadt laufen und shoppen oder abends ein Gläschen Wein zusammen trinken. Zeit für sich haben.

Die Unruhe in mir

Ich hingegen sitze in der vermeintlich freien Zeit am Schreibtisch und aquiriere und blogge. Nachts macht mein Gehirn auch keine Pause. Wache ich auf, kommt der nächste Blitz geschossen – Dinge, für die ich verantwortlich zeichne, die noch nicht erledigt sind, poppen auf und rauben mir den Schlaf.

Was es mir bringt? Glück? Zufriedenheit? Nein. Momentan meldet sich mein Körper mit einer fetten Erkältung. „Hör auf“, scheint er zu rufen. „Mach mal einen Schritt langsamer“. Und ich? Anstatt zu schlafen oder auszuruhen, sitze ich hier und blogge. Weil ich muss? Nein, weil ich möchte.

Aber wie lange noch?

Bis bald

eure Isa

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2 Kommentare

  • Hallo liebe Isa. Ich kann das gut nachvollziehen. Bloggen ist ja auch wichtig. Und klärt die Gedanken. Und das Gehetze kenne ich auch viel zu gut. Ich nehme an, die meisten Mütter kennen es. WAs mir geholfen hat, ist zu erkennen, dass es nicht immer gleich der Riesenschritt sein muss, den man machen muss. Klar, entschleunigen fühlt sich riesig an, aber ist es gar nicht zwingend. Atempausen, kleine bewusste Pausen, mal eine Stunde irgendwo. All das hilft auch. Lange hab ich es dabei belassen. Obwohl ich jetzt finde, dass es sich ohne Hetzerei (nicht immer aber immer öfter) natürlich tausend mal besser anfühlt. und noch habe ich gar nichts von der Liste gestrichen – nicht auf irgendwas ganz verzichtet. Sondern einfach den Schalter im inneren gefunden. Nur "einfach" fühlt es sich halt nur hinterher an und er Prozess ist es nicht. Aber das wichtigste ist: Pass auf dich auf. Ich fühle mit. Und bin gerne zum chatten oder reden bereit. aber ich weiß… die Zeit…. 🙂

  • Liebe Nora,
    vielen Dank für deine Worte! Ruhige Minuten habe ich erst abends, wenn die Kinder im Bett sind. Wäre da nicht noch der Haushalt und die Gedanken des Tages. Alles muss sich setzen. Ich denke, wirklich besser wird es bei mir erst, wenn die Kinder älter sind oder ich die Jobansprüche runterschraube…

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